Fragen & Antworten

Häufige Fragen rund um die Hörakustik

Bei sich selbst oder bei einer vertrauten Person einen Gehörverlust festzustellen, ist der erste Schritt hin zu einer Verbesserung der Situation. Zu den ersten Tönen, die „ausfallen“, gehören häufig die höheren Frequenzen, d.h. die mit der höchsten Tonhöhe. Vom Standpunkt des Hörenden gehören dazu:
– Stimmen von Frauen und Kindern
– Vogelzwitschern

Weitere Symptome eines eingeschränkten Hörvermögens sind unter anderem:
– Hörschwierigkeiten bei öffentlichen Veranstaltungen wie in Konzertsälen, Theatern, Kirchen, also dort, wo die Schallquelle weit vom Hörer entfernt ist.
– Hörschwierigkeiten beim Fernsehen und Telefonieren.
– Verständnisschwierigkeiten bei Gesprächen in einer Gruppe.
Fernbleiben Erwachsener bei Gruppenzusammenkünften, gesellschaftlichen Ereignissen oder Familientreffen, wo das Verstehen schwierig ist oder wo man sich wegen der Missverständnisse dessen, was gesagt wurde, unwohl fühlt.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Schwerhörigkeit im allgemeinen ein gradueller Prozess ist, der zunächst unbemerkt verläuft, weil wir Menschen unglaubliche Fähigkeiten besitzen, subtile Kompensationsstrategien zu entwickeln.
Zu solchen Strategien gehören:
– Andere zu bitten, das Gesagte zu wiederholen
– den Kopf auf eine Seite zu legen, wenn man Klang oder Sprache zuhört
– die Lautstärke von Fernseher, Radio und Stereoanlage aufzudrehen
– Zusammenkünfte größerer Gruppen zu meiden
– eine gesprochene Mitteilung frei (fehlerhaft) zu interpretieren

An einem bestimmten Punkt wird jedoch der Rückgang des Hörvermögens bemerkt, und dann ist es möglicherweise schon zu spät, um die normale Hörfähigkeit wiederherzustellen.

Da die individuellen Höranforderungen und Präferenzen beim Zuhören unterschiedlich sind, gibt es hierauf keine klare Antwort.

Als allgemeine Regel gilt jedoch, dass Hörgeräte selbst bei geringstem Nachlassen des Hörvermögens (25 dB HTL – Hörschwellenpegel) helfen können.

Nein. Ein Hörtest ist schmerzlos, einfach und dauert nur wenige Minuten. Der einfache Test, der jährlich als Teil eines medizinischen Checkups durchgeführt werden sollte, ist wichtig, um einen Hörschaden festzustellen, sobald er sich entwickelt. Dabei kann Ihr HNO-Arzt oder ein Hörgeräte-Akustiker gleichzeitig eine angemessene Behandlungsstrategie vorschlagen, um ein Fortschreiten der Schwerhörigkeit zu minimieren.

Bei den traditionellen, hinter dem Ohr zu tragenden Hörgeräten (HDO), die Sie wahrscheinlich kennen, gibt es eine neue Entwicklung hin zu sogenannten „Life“-Systemen. Manche dieser Systeme kommen ganz ohne Bedienelemente am Gehäuse aus.

Statt mit einer Otoplastik wird der Schall durch einen dünnen, fast unsichtbaren Schlauch ins Ohr geleitet. Life-Hörgeräte sind nicht nur klein und unauffällig, sondern auch angenehm zu tragen.

Der Schallschlauch ist nicht nur fast unsichtbar, sondern auch kaum spürbar – man vergisst, dass man ein Hörgerät trägt.

Life-Hörgeräte sind für leichte Hörverluste geeignet. Im-Ohr-Geräte (IDO) sind nicht nur so klein, dass sie direkt in den Hörkanal passen, sondern dank moderner Digitaltechnologie auch so leistungsstark, so dass auch mittelschwere Hörverluste noch versorgt werden können.

Zu diesen IDO-Geräten gehört ein Typ mit der Bezeichnung CIC (Completely in the Canal), der völlig im Gehörgang verschwindet. Da CICs praktisch unsichtbar getragen werden, stellen sie eine enorme kosmetische Verbesserung gegenüber anderen Typen von Hörgeräten dar. Zusätzlich zu ihrer geringen Größe bieten sie andere wichtige Vorteile wie:

– Komfortabler und sicherer Sitz im Gehörgang
– Besserer Klang
– Verbessertes Richtungshören durch die natürliche Schallaufnahme im Ohr
– Leichtes Einsetzen und Herausnehmen

Digitale Hörgeräte mit Richtmikrofon bringen eine Verbesserung für den Hörgeräteträger. Insbesondere in der Fähigkeit, die Sprachverständlichkeit (sowohl in ruhiger als auch in lauter Umgebung) gegenüber herkömmlichen Hörgeräten deutlich zu verbessern. Mit diesem Ziel hat Siemens volldigitale Hörgeräte entwickelt.

Digitale Hörgeräte bieten bis zu 80% mehr Sprachverständlichkeit in lärmbehafteter Umgebung (klinisch getestet).

Ich habe mein neues Hörgerät eine Woche lang getragen, kann mich aber an die Art, wie es klingt, nicht gewöhnen. Ich kann zwar besser verstehen, doch ist der Klang nicht so „natürlich“ wie bei meinem alten Hörgerät. Warum?
Der Unterschied zwischen dem „natürlichen“ Klang und dem besseren Hören ist sehr wichtig. In den letzten fünf Jahren wurden in der Hörgerätetechnologie viele Fortschritte gemacht, und vielleicht ist eine gewisse Anpassungszeit an das neue Produkt erforderlich, so wie neue Schuhe eingelaufen werden müssen.
Viele der heutigen Hörgeräte haben einen erweiterten Frequenzbereich und mehr Möglichkeiten der korrekten Anpassung an die jeweilige Hörfähigkeit des Trägers.
Genauso, wie man sich beim erstmaligen Tragen eines Hörgerätes an die vielen Geräusche, die man lange nicht mehr gehört hat, gewöhnen muss, so kann es für den Träger eines älteren Hörgerätes notwendig sein, sich erneut anzupassen, wenn die ihm „verschriebene“ Klangverstärkung sich geändert hat oder die Möglichkeit, diesen Verstärkungsgrad zu erzielen, mit dem neuen Gerät erreicht wurde.
Selbstverständlich ist es immer wichtig, dass Sie Ihrem Hörgeräte-Akustiker Ihre Empfindungen mitteilen, damit er sich dem jeweiligen Problem individuell widmen kann.

keyboard_arrow_up